Honig

Deutschland ist Weltmeister im Honig essen.

Hier wird in jedem Jahr mehr Honig verzehrt als produziert wird.

Die Preisspanne für ein Glas, das in der Regel 500g Honig enthält ist enorm. In Discountern bekommt man es für unter drei Euro, ein Glas Waldhonig kann bis zu 7 Euro kosten.

Es lohnt sich ein Blick auf das Etikett. Denn wo der Honig herkommt muss draufstehen. Bei einem Glas Honig das weniger als drei Euro kostet steht mit Sicherheit drauf "aus EG und nicht EG Ländern". Übersetzt bedeutet das: Kann sonstwo herkommen. In der EU gelten relativ strenge Regeln in der Landwirtschaft. Man darf nicht mit allem Düngen oder Spritzen.

Je nach Weltregion sind die Regeln aber lascher.

Die Bienen tragen immer das ein, was auf den Feldern und Wiesen wächst. Schadstoffe können sich im Wachs über Jahrzehnte halten. Da der Honig im Wachs lagert, bis er geschleudert wird kann da schon mal was hängen bleiben.

Daher wird hier kontrolliert, ob der Honig Rückstandsfrei ist.

Hobbyimker achten auch auf Wabenhygiene - alte Waben werden eingeschmolzen und im Honigraum immer nur frische verwendet, das erzeugt sehr hohe Qualität. Und hält die Bienen fit, die bauen nämlich gern Waben aus.

 

Honig wird nicht schlecht.

Vorrausgesetzt man lagert ihn richtig. Am liebsten hat er es kühl, aber nicht Kühlschrank-kalt, dunkel und geruchsneutral. Da bieten sich der Keller oder die Speisekammer an. Wer das nicht hat wählt am besten einen Platz im Küchenschrank. Nicht unbedingt neben duftenden Gewürzen, denn Honig nimmt Gerüche auf. Und am besten nicht direkt neben dem Herd. Wenn er dann das "Verfallsdatum" erreicht muss man sich keine Sorgen machen. Das meiste am Honig ist Zucker und der ist fast ewig haltbar.

Leider wird in Deutschland mit den Worten "mindestens haltbar bis" deklariert. Das lässt viele glauben, das es am Tag danach nicht mehr gut ist. So landet viel in der Tonne. Andere Länder deklarieren mit den Worten "am besten bis", das ermuntert eher mal dran zu riechen oder zu nippen und dann zu entscheiden ob es noch gut ist.

 

Honig ist für Menschen, die jünger sind als zwei Jahre nicht empfohlen.

Honig besteht aus circa 180 verschiedenen Inhaltsstoffen. Keine Angst, die kommen wirklich alle in der Natur vor. Kein Imker tut irgendetwas dazu - und wenn stehts auf dem Glas drauf. ( Eingelegte Walnüsse oder Holunderblüten z.B.) Alle zusammen sind dann das, was wir als Honig ernten. Für Kinder und Erwachsene ist das super.

Babies und Kleinkinder haben aber noch ein recht untrainiertes Immunsystem. Daher ist Honig einfach des Guten zuviel.

 

 

Honig ist immer kaltgeschleudert.

Er lagert im Bienenstock in Waben aus Wachs und was würde mit Wachs passieren, wenn man es erhitzt??

Der Begriff kaltgeschleudert wurde von der Lebensmittelindustrie erfunden, um höchtste Qualität vorzugaukeln wo möglicherweise gar keine drin ist. Kaltgepresstes Olivenöl ist was gutes, dann kann kaltgeschleuderter Honig nicht schlecht sein.

 

Honig ist strenggenommem immer Bio.

Bio bedeutet erstmal nur, das dem Produkt, also dem Honig, nichts entnommen oder zugesetzt wurde. Er ist also quasi roh.

Um Bioimker zu sein darf man nur mit Holzbeuten imkern. Die Bienenwohnung muss also biologisch sein. Bienen überziehen die Innenwände sowieso und immer mit Propolis. Das ist ein Kittharz, das extrem fest ist und dafür sorgt, dass das Volk gar keinen direkten Kontakt zur Wand hat.

Propolis wird antimykotisch und antibakteriell. Deshalb wird es auch in Cremes und so weiter verwendet. Im Bienenstock ist es immer warm und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch ( wird ja gebrütet da drin), es könnten sich also auch Pilze prima vermehren. Die Propolisschicht sorgt dafür, dass sie das nicht können.

 

Honig kann Heuschnupfenbeschwerden lindern.

Ich glaube, da gibts keine Studie, die das belegt. Aber ich spreche aus eigener Erfahrung und habe schon von vielen anderen ähnliches gehört. Seit wir selbst Honig haben wird wesentlich mehr gegessen. Wenn ein Glas leer ist, holt man gerade ein neues aus dem Keller.

Seitdem wird mein Heuschnupfen immer weniger. Erst habe ich es nicht miteinander in Verbindung gebracht aber es scheint logisch.

Dadurch das die Bienen hier am Ort stehen, ist im Honig genau das drin, was ein paar Wochen vorher durch die Luft geflogen ist und mich geärgert hat. Spuren von Pollen.

Allerdings sehr lecker verpackt.

Vielleicht lohnt sich ein Selbstversuch. ( mit lokalem Honig - denn man niest ja nicht von den Pollen, die in nicht EG-Ländern fliegen ) Schleichwerbung!

 

Honig vom kleinen Imker ist nicht zu teuer.

Bis der im Glas ist hat man so manche Stunde daran zu tun: Von den Bienen holen - schleudern - rühren, damit er cremig bleibt - den richtigen Zeitpunkt zum Abfüllen im Auge behalten - abfüllen - Etiketten drauf.

Außerdem kauft man ja nicht nur den Honig. Nein, es ist auch ein Glas dabei, ein Deckel, ein Etikett und meist ein Gewährstreifen ( so heißt der Papierstreifen vom Deckel bis aufs Glas, damit man weiß, dass da niemand dran war) und eventuell eine Pappe im Deckel, die das Glas abdichtet.

Je nach Art entstehen dem Hobbyimker Verpackungskosten zwischen 36 und 50 cent pro Glas. Soviel kosten die Gläser einfach, wenn man sie nicht Europalettenweise abnimmt. Deshalb nehmen die meisten ihr Leergut auch gern wieder zurück.

 

Die Bienen legen die Strecke "dreimal um die Erde" zurück, um ein Glas Honig vollzusammeln.

 

Mail doch, wenn noch Fragen auftauchen - man setzt mit der Zeit soviel als bekannt vorraus...